Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

St. Barbara und die Grube Anna

Auch im Aachener Steinkohlenrevier wurde St. Barbara von den Bergleuten als Schutzpatronin verehrt. Zahlreiche Barbarapatrozinien, vor allen Dingen in den Pfarreien der nach dem 2. Weltkrieg errichteten neuen Bergarbeitersiedlungen,   bezeugen die herausragende Stellung der Heiligen im Revier. Daneben haben viele Schulen, Vereine, Apotheken, Straßen und Plätze ihren Namen angenommen.

 

Eine im Steinkohlenbergbau eher seltene Erscheinung ist das Aufstellen einer figürlichen Darstellung Barbaras im untertägigen Grubengebäude.

 

In den 50-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann der Eschweiler- Bergwerksverein mit der schon vor dem Ende des 2. Weltkrieges geplanten Zusammenlegung seiner Gruben „Anna I“ und „Anna II“ in Alsdorf. Mit dem Auffahren der neuen 610 – Meter – Sohle       und der damit verbundenen Erweiterung des alten Franz-Schachts zum Hauptförderschacht legte der EBV den Grundstein für den Ausbau Annas zur größten Grube im Aachener Revier.

barbara2

In dieser Zeit entschloss sich die Grubenverwaltung, auf der neuen 610 – Meter – Sohle am Streckenabzweig zum Grubenfeld Anna I bzw. zum Grubenfeld Anna II einen Ort der Barbaraverehrung zu schaffen.

 

Auf der Stirnseite des aus Ziegelmauerwerk errichteten Brückenpfeilers hing seit dem, im Blick der ein- und ausfahrenden Bergleute, eine ca. 1.30 Meter hohe, im Metallgussverfahren hergestellte Barbarafigur.

 

Mit dem Auffahren der letzten Tiefbausohle auf Anna gegen Ende der 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gelangte auch St. Barbara 250 Meter unterhalb ihres alten Standortes auf die 860 – Meter – Sohle, auch hier wieder im Blick der ein – und ausfahrenden Kumpel.

 

Mit der Schließung des Bergwerks Anna I/II im Jahre 1986 kehrte St. Barbara zurück ans Tageslicht. Sie fand ihren  neuen Platz im Foyer der damaligen Hauptverwaltung des Eschweiler Bergwerks-Vereins in Herzogenrath-Kohlscheid. Dort befand sie sich bis zum Oktober 2006. Nach einer Zwischenstation im Foyer des Alsdorfer Rathauses hat sie nunmehr ihren endgültigen Platz in der 2015 eingeweihten Barbarakapelle in unmittelbarer Nähe des Energeticon auf dem Gelände der ehemaligen Grube Anna II.